Nach jüngsten Informationen plant die Stadt Bad Belzig, das Areal in der Puschkinstraße mit der Turnhalle und der Kegelbahn an den Landkreis zu veräußern. Dieser plant dort den Abriss beider Sportstätten, um eine 2-Felder-Halle zu bauen. Ziel ist es, den Schulsport aufrecht zu erhalten. Der Vereinssport tritt in den Hintergrund. Alle Sportgruppen und Sektionen, die derzeit die Halle nutzen, werden gezwungen, sich einen neuen Trainings- und Wettkampfort zu suchen.
Wir, als Mitglieder der Sektion Kegeln, können dem nicht widerstandslos entgegensehen. Das Gebäude wurde in mühevoller Freizeitarbeit aufgebaut. Für die Sanierung und Modernisierung wurden im Jahr 2002 von jedem Mitglied der Sektion private finanzielle Mittel im erheblichen Maße zur Verfügung gestellt, um die immensen Kosten des Umbaus auf neuesten Stand stemmen zu können.
Hinzu kamen weitere Kosten, um die Sportanlage auf den aktuellen Stand der Technik zu halten. Alle 3 Jahre wird sie überprüft, um den Status einer DKB-Bahn aufrecht zu halten.
Mit Stolz können wir auf die sportlichen Erfolge der letzten Jahre blicken. Auf unserer Sportanlage wurden Kreis- und Regionalmeisterschaften ausgetragen. Bundesligaspieler hatten wir hier zu Gast.
Jährlich kommen aus allen Teilen des Landes befreundete Mannschaften, um mit unserer SG Einheit Belzig einen fairen Kegelwettkampf durchzuführen.
Auch aus Sachsen-Anhalt kommen Kegelfreunde, um ihre Landesmeisterschaften hier auszutragen.
Die Kegelbahnanlage dient jedoch nicht nur dem Sportkegeln allein. Sie wird genutzt für Nachwuchsarbeit im Schulsportbereich, Seniorengruppen treffen sich jede Woche, um in gemütlicher Runde eine ruhige Kugel zu schieben und nicht zuletzt bietet die Anlage auch die Räumlichkeiten für die ein oder andere private Feier. In diesem Jahr wurde erstmalig ein Fest der Kulturen auf dem Gelände durchgeführt, an dem mehr als 200 Menschen verschiedener Nationen teilnahmen.
Jetzt soll darüber entschieden werden, die Kegelbahn einfach abzureißen und dem Erdboden gleich zu machen? In 2 Jahren feiert die Belziger SG Einheit ihren 70. Gründungstag. Die Sektion Kegeln war mit einer der ersten, die der Sportgemeinschaft beitraten. Gibt es die Sektion Kegeln in 2 Jahren noch?
Kann man soviel Geschichte den Planierraupen überlassen? Wo bleibt die Anerkennung für ehrenamtliche Tätigkeiten? Sollen die Anstrengungen der letzten 15 Jahre alle umsonst gewesen sein?
Verabschiedet man sich nach der Kunsteisbahn jetzt auch von der Kegelbahn? Was wird aus der Kur- und Kreisstadt ohne Sportvereine?
Die Mitglieder der Sektion Kegeln werden jedenfalls um den Erhalt ihrer Anlage kämpfen.
Wir rufen alle Bad Belziger auf, sich für den Erhalt der Anlage einzusetzen, und mit ihrer Unterschrift in den Listen, die ab sofort überall in der Stadt ausliegen, ein Zeichen zu setzen. Am kommenden Montag will der Bauausschuss über diese Belange beraten und über die Zukunft des Bad Belziger Sports entscheiden.
Unser Appell an alle Bad Belziger, laßt diese wichtige Entscheidung nicht in den Händen einiger Weniger, die nicht einmal wissen, dass in Bad Belzig eine Kegelbahn existiert!
Die Kegelanlage muss erhalten bleiben, als Sport- Kultur- und Begegnungsstätte. Auch der Sport gehört zum Status einer Kurstadt.
Detlef Freitag